‚Zu den Polarlichtern reisen‘

Polarlichter in Skandinavien entdecken: Naturschauspiel in bezaubernder Atmosphäre

Polarlichter werden wissenschaftlich als Aurora borealis beziehungsweise auf der Südhalbkugel als Aurora australis bezeichnet. Hinter dem hochtrabenden Namen der Polarlichter steckt eine bezaubernde optische Erscheinung, die sich besonders im hohen Norden, in den skandinavischen Ländern, sehr gut beobachten lässt. Das Naturschauspiel zaubert verschiedene Farben, vor allem Grün, Blau und Rot, in den Himmel. Diese entstehen durch Stickstoff- und Sauerstoffatome in der Atmosphäre. Geladene Teilchen treffen dann aus der Erdmagnetatmosphäre auf die Atmosphäre selber. Folglich können sie überhaupt nur dann auftreten, wenn ein Planet sowohl eine eigene Atmosphäre als auch ein Magnetfeld besitzt.

Polarlichter entdecken: Reisen in den hohen Norden versprechen Erfolge

Einen absolut verlässlichen Kalender, wann und wo Polarlichter auftreten, gibt es nicht. Die Sonnenaktivität spielt ebenso eine entscheidende Rolle wie die Bewölkung vor Ort. Chancen Polarlichter einmal in echt zu sehen, erhöht man aber maßgeblich, indem eine Reise in die nördlichen Länder unseres Planeten angetreten wird, also in die, die in relativer Nähe zum Nordpol liegen. Der Sonnenwind sorgt dafür, dass sie sich mitunter sogar in südlicher Richtung erspähen lassen, das ist aber insgesamt seltener. Verlässlich können Polarlichter oft erst wenige Tage im Vorfeld angekündigt werden, da Wissenschaftler den Sonnenwind rund zwei bis vier Tage vorher ermitteln können. Diese Zeit ist nötig, damit der Sonnenwind von der Sonne aus die Erde erreicht.

Die Nordlichter können besonders gut bei Reisen nach Norwegen, Finnland, Schweden oder Island beobachtet werden, dann jeweils im Winter bis hin zum sehr frühen Frühling. Die ideale Reisezeit steht in Abhängigkeit zu der geografischen Breite des jeweiligen Landes und des Ortes. Auch sind Nordlichter in ihrer Intensität nicht immer identisch zueinander. Mitunter lassen sich solche Nordlichter zwar am Himmel erkennen, das aber nur in schwacher Form. Zu einer anderen Reisezeit treten sie mitunter stärker und intensiver auf. Unabhängig der jeweiligen Destination im Norden sollte man deshalb idealerweise eine zweiwöchige Reisezeit einplanen. Das erhöht die Chancen maßgeblich, die Polarlichter wirklich in ihrer vollen Intensität während der Reisezeit betrachten zu können. Eine Reisezeit über eine Woche ist denkbar, verspricht aber mitunter nicht den bestmöglichen Erfolg. Tagestrips empfehlen sich als Reisezeit nicht, schon allein aus praktischen Gründen.

Reisen nach Norwegen, Finnland und Schweden versprechen viel Abwechslung

Alle drei Länder empfehlen sich für Reisen schon deshalb, weil sie für Touristen viel Abwechslung versprechen, auch an solchen Tagen, wo die Nordlichter nicht zu erwarten sind. In Schweden sind die Chancen auf intensive Polarlichter aber etwas niedriger. Die Groß- und Mittelstädte beherbergen zahlreiche Sehenswürdigkeiten, ländliche Regionen werden durch weite Seen und viel Natur gespickt. Preislich lassen sich vor allem in Finnland oft sehr gute Schnäppchen erzielen, während Schwedisch Lappland meist etwas teurer zu Buche schlägt. Speziell in den skandinavischen Ländern ergeben sich außerdem erstklassige Gelegenheiten für den Wintersport oder für Huskysafaris, wie diese speziell in Schweden sehr beliebt sind. Wie teuer ein Aufenthalt in den Ländern im Norden ist, hängt auch immer stark von der Reisezeit und der gewählten Unterkunft ab. Spezielle Polarlichter-Hotels sind teurer als einfache AirBnBs oder traditionelle Hotels, versprechen dafür aber viel Wellness während der Reise und sind so konstruiert, dass Touristen die Nordlichter im Warmen durch verglaste Wände oder Decken bestaunen können.

Wettervorhersagen für Norwegen, Schweden & Finnland

  • 14 Tage Wetter in Bodø Norwegen

  • 14 Tage Wetter in Kiruna Schweden

  • 14 Tage Wetter in Vuotso Finnland

Die oftmals noch eher moderaten Temperaturen in Schweden könnten ein weiteres Argument für eine Reise liefern. Dennoch handelt es sich bei den skandinavischen Regionen natürlich allgemein um kältere Regionen, die zudem im Winter besucht werden müssen. Reichlich warme Kleidung sollte für die eigene Reisezeit also unbedingt eingepackt werden. In Finnisch und Schwedisch Lappland ist dafür zu beachten, dass Nordlichter hier statistisch gesehen etwas weniger häufiger auftreten. Zwar ist während einer Woche zwischen September und Mitte April immer noch mit mindestens einem sichtbaren Nordlicht zu rechnen, vor allem Island hat aber oftmals stärkere Variationen davon zu bieten, wobei der kleine Staat von seiner Lage auf den Breitengraden erheblich profitiert. Länder wie Norwegen und Finnland werden während der Reisezeit idealerweise mit einem Aufenthalt in den großen Städten kombiniert, zumal sich die regionalen Flughäfen sowieso in deren Nähe befinden. Mindestens ein bis zwei Tage sollte man aber schon einplanen, um die bekannten skandinavischen Städte zu erkunden.

Island gilt als der König unter den Polarlichter-Ländern



Besonders intensive Nordlichter werden regelmäßig bei einer Reise nach Island, vor allem in den Norden des Landes, beobachtet. Statistisch gesehen reicht hier schon ein Minimum an Sonnenaktivität, gepaart mit einem klaren Himmel aus, um an 10 von 10 Tagen Nordlichter zu beobachten. Während einer Woche Reisezeit sollten mindestens zwei bis drei helle sowie starke Polarlichter auftreten. Island ist mit seiner quasi unberührten Natur sehr beliebt unter deutschsprachigen Touristen. Preislich ist Island ebenfalls nicht unbedingt teuer. Günstige Flüge nach Reykjavik gibt es bereits ab München oder Berlin, oftmals sogar für weniger als 200 Euro. Game of Thrones Fans können ihre Reise noch kombinieren: die beliebte HBO-Serie wurde zu Teilen in Island gedreht, weshalb viele Kulissen aus der Serie einmal vor Ort besucht werden können.

  • 14 Tage Wetter in Island

 

Kombinationen bei Nordlichter-Reisen

In Finnisch Lappland wird eine Aurora Borealis-Reise gern mit einem Besuch des unmittelbar in der Nähe befindlichen „Santa Claus Holiday Village“ in Rovaniemi kombiniert. Das Weihnachtsdorf gehört zu den bekanntesten Attraktionen der skandinavischen Länder und ermöglicht Touristen unter anderem eine authentische Übernachtung in einem Iglu. In Norwegen können rund um Tromsø die beeindruckenden Seenlandschaften und Wälder Lapplands bestaunt werden. Im Januar und Februar werden hier außerdem regelmäßig die „Nordlichtfester“ veranstaltet. In Schweden können Touristen pauschal aus zwei Optionen wählen. Bei einer direkten Reise nach Stockholm, die meist etwas günstiger ist, lässt sich die Hauptstadt für ein bis zwei Tage erkunden, bevor per Zug oder Mietwagen ein Trip in den Norden des Landes unternommen wird. So bekommen Touristen noch viel von der bezaubernden Szenerie Schwedens zu sehen.

Wer es bequemer möchte, kann von großen deutschen Flughäfen direkt nach Kiruna in den Norden fliegen. Das ist dann aber meist ein gutes Stück teurer. In Kiruna gibt es übrigens auch das weltbekannte Eishotel. Generell gibt es in Skandinavien in allen Ländern mindestens ein Eis- beziehungsweise Schneehotel. Wer einmal abseits vom 0815-Standard nächtigen möchte, sollte sich diese Erfahrung nicht entgehen lassen. In Schweden existieren mit dem „Jukkasjärvi“ sogar passiv beleuchtete Iglus der Extraklasse. So sammeln Touristen bei ihren Reisen selbst beim Schlafen noch einzigartige Erfahrungen.

 

Northern-Lights Main-Picture: Creative Commons 2.0 from leppre

House with Aurora Borealis: Creative Commons 2.0 from zhengxu

Polarlichter: CC 2.0 from  Claudia Regina CC